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MARIMBA/SCHLAGWERK – Francisco Manuel Anguas Rodríguez (Hochschule für Musik und Theater Rostock)

Dozent:

© Neda Navaee

Francisco Manuel Anguas Rodríguez wurde 1990 in Sevilla, Spanien geboren. Nach dem Bachelorstudium an der Hochschule für Musik „Victoria Eugenia“ in Granada begann er sein Masterstudium an der Hochschule für Musik und Theater Rostock bei Prof. Henrik M. Schmidt, Torsten Schönfeld sowie Prof. Jan-Frederick Behrend.

2015 studierte er auf Einladung der Marimba-Legende Keiko Abe an der Toho University in Tokio. Schon während seines Studiums war er 2016/2017 Solo-Schlagzeuger und 2017/2018 Solo-Pauker im Philharmonischen Orchester Vorpommern. Erfahrung im Berufsleben als Orchestermusiker sammelte er in international renommierten Theatern und Konzerthäusern wie der Staatskapelle Berlin, dem Deutschen Symphonie Orchester Berlin, den Hamburger Symphonikern, der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen u.v.a. Von 2015 bis 2019 arbeitete er bei den Bayreuther Festspielen.

Seine Leidenschaft für historische Aufführungspraxis führte ihn als Solo-Pauker mit der Akademie für Alte Musik Berlin auf internationale Konzertbühnen. Kammermusikalisch ist er stets auf der Suche nach neuen Klangfarben und Kombinationen. Auf seinen Konzerten mit dem ukrainischen Pianoduo Chipak-Kushnir, Ensemble Dimensions oder Elbtonal Percussion fasziniert er seine Zuschauer mit Natürlichkeit und Musikalität.

Er ist Mitglied und Projektleiter von SONDER Ensemble, das Künstler verschiedener Bereiche in originellen Darbietungen vereint.

Francisco hat seit April 2023 einen Lehrauftrag als Dozent für Schlagzeug an der Hochschule für Musik und Theater Rostock.

KLAVIER und KAMMERMUSIK – Tomoko Ogasawara (Staatliche Hochschule für Musik Freiburg)/Matthias Ranft

Die Pianistin Tomoko Ogasawara studierte zunächst an der Staatlichen Universität der Künste ihrer Geburtsstadt Tokyo, um dann für das Solistenexamen ihre musikalische Ausbildung an der Hochschule der Künste Berlin und an der Hochschule für Musik Freiburg i. Br. in Europa fortzusetzen, die sie mit Auszeichnung abschloss und ihr den 1.Preis beim Hochschulwettbewerb der Musikhochschulen der Bundesrepublik Deutschland einbrachte.

Zu ihren prägenden Lehrern gehören Georg Sava, Tibor Hazay und Georgy Sebok, die sie früh zu künstlerischen Erfolgen führten u. a. als Finalistin auf den internationalen Wettbewerben „Maria Canals“ / Barcelona und „Clara Haskil“ / Montreux.

Seitdem gastiert Tomoko Ogasawara regelmäßig auf den Bühnen der internationalen Musikwelt (Berlin, München, London, Paris, Montreux, Jerusalem,Tokyo, Shanghai, Bangkok usw.), u.a. mit dem Symphonischen Orchester Berlin, dem Kammerorchester Lausanne und der Kammerphilharmonie Bamberg – auch in kammermusikalischen Formationen wie dem Klaviertrio „FRANCONIA“, dem Ensemble „ABRAXAS“ und bei internationalen Festivals wie „Affinis“ in Japan, u.a. zusammen mit Albrecht Mayer, Jörg Widmann und Tabea Zimmermann.

Außerdem bildete sie mit Cristian Petrescu ein Klavierduo, das u.a. in der Philharmonie in Berlin konzertierte.

Von ihr liegen zahlreiche Rundfunkaufnahmen und CD-Einspielungen vor.
Zum 250.Geburtsjahr von W.A. Mozart brachte sie seine sämtlichen Klaviersonaten zur Aufführung.

Ihre reiche musikalische Erfahrung vermittelt Tomoko Ogasawara derzeit an der Hochschule für Musik Freiburg i. Br. und auf Meisterkursen in Tokyo und Yokohama. Seit 2016 ist sie zur internationalen Sommer-Akademie Nancy/Paris, „Musicalta“ in Alsace /Frankreich und Sankt Goar im Oberen Mittelrheintal regelmäßig eingeladen.

Zu ihren Studenten zählen Preisträger nationaler und internationaler Wettbewerbe.

Sie ist Gründerin und Initiatorin der Konzertreihe “Klassik Rund ums Klavier” im Stephanhof/Bamberg.

Der gebürtige Hamburger Matthias Ranft erhielt als Siebenjähriger seinen ersten Cello-Unterricht und noch als Gymnasiast nahm er an der Musikhochschule bei Arthur Troester das Instrumentalstudium auf. Seine musikalische Ausbildung führte ihn anschließend nach Freiburg i. Br. zu Christoph Henkel und mit einem DAAD-Stipendium zu Janos Starker in Bloomington / USA.

Noch vor dem Solistenexamen 1985 an der Hochschule für Musik Freiburg sammelte er zwischen 1981 und 1983 erste Orchestererfahrungen als Solocellist der Hofer Symphoniker und gewann 1984 den Mendelssohn-Wettbewerb in Berlin. Seit 1985 spielt Ranft bei den Bamberger Symphonikern / Bayerische Staatsphilharmonie und ist deren erster Solocellist. Nebenher nimmt er regelmäßig an internationalen Festivals wie z. B. „Affinis“ in Japan teil, konzertiert als Kammermusiker u. a. im Ensemble „ABRAXAS“, „Trio Franconia“, musiziert mit Jörg Widmann, Frank Peter Zimmermann und als Solist unter Gilbert Varga, Roger Norrington, Adam Fischer, Lawrence Renes und Jonathan Nott.

Sein musikalisches Schaffen ist in zahlreichen Rundfunkaufnahmen und auf CD-Einspielungen dokumentiert. Seine musikalische Erfahrung vermittelt er als Dozent an der Hochschule für Musik Freiburg i. Br. (2001-2004) und auf internationalen Meisterkursen in Japan. Matthias Ranft spielt auf einem „Giovanni Grancino“ aus dem Jahre 1695.

Stiftskonzert: Elias, Op. 70 – Oratorium von Felix Mendelssohn Bartholdy

Elias, Op. 70

Felix Mendelssohn Bartholdys kompositorischer Meilenstein in der Stiftskirche St. Goar

Nicht nur Johannes Brahms, Clara Schumann und der kindliche Wolfgang Amadeus Mozart waren in Sankt Goar, sondern auch Felix Mendelssohn Bartholdy, auf Hochzeitsreise mit seiner Frau Cécile.

Auf dieser Spur eines weiteren großen Komponisten der Romantik in Sankt Goar und dem Oberen Mittelrheintal kommt es nun zur Aufführung des großartigen Oratoriums Elias Op. 70 (MWV A 25) von Felix Mendelssohn Bartholdy.

Dieses Werk handelt von der Geschichte des biblischen Propheten Elias. Nachdem der Stoff Mendelssohn zehn Jahre beschäftigt hatte, wurde das Werk am 26. August 1846 beim Birmingham Triennial Music Festival in Birmingham uraufgeführt. Es zählt bis heute zu den bekanntesten Werken des Komponisten.

Denn auch Felix Mendelssohn Bartholdy und seine frisch angetraute Gattin müssen in Sankt Goar die erhabene Stiftskirche gesehen haben. In Ihrem Tagebuch beschreibt Cécile ihren Aufenthalt in der Stadt im Herzen der Rheinromantik, und Felix hat sogar zwei Aquarelle geschaffen, eines von der Burg Rheinfels und eines vom Schweizertal in Sankt Goarshausen, die diesen Aufenthalt nachhaltig belegen.

Foyerkonzert: Diabelli-Variationen

Die im Jahr 1823 fertiggestellten 33 Veränderungen über einen Walzer von A. Diabelli op. 120 in C-Dur sind Ludwig van Beethovens letztes großes Klavierwerk. Mit einer Spieldauer von circa 45–60 Minuten markieren die Antonie Brentano gewidmeten Diabelli-Variationen den Höhepunkt seines Variationsschaffens und zählen zugleich zu den bedeutendsten, umfangreichsten und vielschichtigsten Beiträgen dieser Kunstform. Diesen Meilenstein präsentiert die Internationale Musikakademie Sankt Goar mit der jungen Pianistin Fatjona Maliqi in einem Foyerkonzert im Glasfoyer der Rheinfelshalle in Sankt Goar am 4. April um 19 Uhr.

Über die Entstehungsgeschichte:
 
Infolge einer kuriosen Geschäftsidee hatte der Wiener Musikverleger und Komponist Anton Diabelli Anfang des Jahres 1819 eine Reihe namhafter zeitgenössischer Komponisten aus ganz Österreich und Böhmen (vor allem aber Wiener und dort wirkende Musiker) mittels Einladungsschreiben darum gebeten, über ein von ihm verfasstes Walzerthema je eine Variation zu schreiben, welche dann als Sammelband in seinem 1818 neu gegründeten Musikverlag Cappi & Diabelli publiziert werden sollten. Dem Aufruf Diabellis folgten fünfzig „vaterländische Tonkünstler“, darunter Carl Czerny, Johann Nepomuk Hummel, Ignaz Moscheles, Conradin Kreutzer, Franz Xaver Mozart, Franz Schubert sowie der junge Franz Liszt.
 
Auch Beethoven sollte ein Stück beisteuern, war aber weder von der Idee des Gemeinschaftsprojekts, noch von der kompositorischen Qualität des Diabelli-Themas begeistert. Umgehend ließ er den Verleger wissen, dass er für 40 Dukaten gerne bereit wäre, das Thema alleine zu bearbeiten. Diabelli bot ihm sogar das Doppelte, wenn er nicht mehr als sieben Variationen schriebe, doch Beethoven begnügte sich nicht damit. Nachdem ihn der Auftraggeber zuvor öfter schriftlich oder mündlich gemahnt hatte, lieferte er 1823 – als letzter Komponist – einen ganzen Zyklus mit „33 Veränderungen“ ab.
 
Diabelli war von Beethovens Arbeit derart begeistert, dass er dessen Variationszyklus 1823 zunächst gesondert erscheinen ließ. Im Sinne seiner ursprünglichen Idee einer Variationen-Sammlung (mit je einer Variation jedes Komponisten) folgte 1824 schließlich ein Doppelband: In der ersten Abteilung Beethovens „33 Veränderungen“ op. 120, in der zweiten „50 Veränderungen der vorzüglichsten Tonsetzer und Virtuosen Wiens“ (alphabetisch nach Verfassernamen geordnet) mit einer Coda von Carl Czerny. Die Edition wurde vom Musikverlag Cappi & Diabelli unter dem fiktiven Titel Vaterländischer Künstlerverein folgendermaßen angekündigt:
 
„Alle vaterländischen jetzt lebenden bekannten Tonsetzer und Virtuosen auf dem Fortepiano, fünfzig an der Zahl, hatten sich vereint, auf ein und dasselbe ihnen vorgelegte Thema, jeder eine Variation zu componiren […]. Schon früher hatte unser große [sic] Beethoven […] auf dasselbe Thema auf 33 (bey uns erschienenen) Veränderungen, die den ersten Theil dieses Werkes bilden, in meisterhaft origineller Bearbeitung alle Tiefen des Genies und der Kunst erschöpft. Wie interessant muss es daher seyn, wenn alle andern Tonkünstler […] auf Oesterreichs classischem Boden […] über dasselbe Motiv ihr Talent entwickeln […].“
 
Über Diabellis Publikation soll Beethoven selbst nicht erfreut gewesen sein und sein Werk dadurch sogar entwertet gesehen haben. Nachdem er bereits im Juni 1822 seinem Verleger Peters „Variationen über einen Walzer für Klavier solo“ angeboten hatte, bat er Anfang Mai 1823 seinen ehemaligen Schüler Ferdinand Ries um die Vermittlung eines englischen Verlegers für sein Opus 120. Eine Stichvorlage schickte Beethoven ihm jedoch erst im Juli 1823, weshalb die geplante englische Ausgabe durch T. Boosey & Co. letztlich nicht zustande kam.
 
Quelle: Wikipedia

Foyerkonzert: Pro Musica II – Meisterkurs-Abschlusskonzert Klavier

© Marc Jones

Zum ersten Mal bringt der deutsch-französische Pianist und Pädagoge Heribert Koch sechs pianistische Schützlinge zu einem Meisterkurs nach Sankt Goar:

Diese lassen sich über mehrere Tage von Prof. Heribert Koch (Musikhochschule Münster) im Umfeld der UNESCO-Welterbestätte Oberes Mittelrheintal, im Herzen der Rheinromantik weiterbilden und werden in einem Abschlusskonzert dieses Meisterkurses Klavier mit Prof. am Sonntag, den 7. April 2024 um 17 Uhr im Glasfoyer der Rheinfelshalle werden Quanyi Dong, Defne Erdem, Qi Fang, Klaudia Gjini, Dongfang Lie und Bingjue Luan mit Werken für das Klavier solo am Bechstein-Konzertflügel mit dem Erarbeiteten zu erleben sein.

Foyerkonzert: 200 Jahre Heinrich Heines Loreley

Heinrich Heines Gedicht über die holde Jungfrau, die unfreiwillig die Schiffer im Rheintal in die Fluten stürzen lässt ist sicher unbestritten die bekannteste Dichtung der Loreley-Sage. Dieses Gedicht feiert dieses Jahr am 26. März 2024 seine 200-jährige Veröffentlichung. Denn der Herausgeber der weiland bedeutenden Zeitschrift „Der Gesellschafter oder Blätter für Geist und Herz“, Friedrich Wilhelm Gubitz, Berlin, veröffentlichte dieses am 26. März 1824 erstmalig.

Denn im Wintersemester 1819/20 hatte Heine sich an der frisch gegründeten Bonner Universität für das Fach Jura eingeschrieben. Über die bis heute erhaltenen Register-Belege lässt sich nachweisen, dass er sich dort das „Handbuch für Rheinreisende von Schaffhausen bis Holland“ des Heidelberger Volkskundlers Alois Schreiber ausgeliehen hatte. In dem Kapitel „Die Jungfrau auf dem Felse“ legt der Autor den vorbeschriebenen Stand der Dinge dar.

Aber die Loreley kann man nicht nur lesen und sehen, man kann sie auch hören.

Besucherinnen und Besucher des Campingplatzes am Rheinkilometer 555, direkt gegenüber der Loreley können im wahrsten Sinne des Wortes ein Lied davon singen; denn jedes stromaufwärts und stromabwärts fahrende Ausflugsschiff spielt beim Vorbeifahren über den Bordlautsprecher das berühmte Lied, das Friedrich Silcher 1838 auf den Text des Gedichts von Heinrich Heine „Ich weiß nicht, was soll es bedeuten….“ komponiert hat – oftmals in einer Fassung für Männerchor, wie sich das für echte Rhein-Romantik gehört.

Deshalb musiziert der Männergesangsverein 1886 e.V aus Sankt Goar-Werlau zusammen mit dem Männergesangverein Waldruh e.V. aus Waldesch unter der Leitung von Helmut Wissing zu Beginn des Konzerts eben dieses Lied.

Die bekannteste Vertonung dieses Gedichts ist eben jene Friedrich Silchers (1789-1860), doch: Es muss nicht immer Silcher sein! Denn auch viele andere Komponistinnen und Komponisten haben sich in der Folge diesem Gedicht tonschaffend angenommen und einen abwechslungsreichen Strauß an Liedern der Nachwelt hinterlassen.

KLAVIER/KLAVIERDUO – Klavierduo Chipak-Kushnir (Hochschule für Musik und Theater Rostock)

Dozenten:

© Neda Navaee

Olha Chipak und Oleksiy Kushnir gehören als Klavierduo zu den renommiertesten Ensembles der Kammermusikszene.

Prägende Einflüsse in ihrer künstlerischen Entwicklung bekamen sie in ihren Studienjahren bei dem Klavierduo Hans-Peter und Volker Stenzl sowie bei Maria Krushelnytzka, Nelja Pasteliak, Jozsef Örmeny.

Olha Chipak und Oleksiy Kushnir sind an der Hochschule für Musik und Theater sowie an der Lwiw National Musikakademie (Ukraine) als Lehrende tätig.

Das Piano Duo Chipak–Kushnir ist auf Bühnen in Europa, den USA und China regelmäßig zu Gast. Die internationale Bühnenetablierung kam nicht zuletzt dank Erfolgen bei wichtigen Klavierduowettbewerben:
1. Preis und Spezialpreis für zeitgenössische Musik – „Rom-98“, 2. Preis – TIM (Torneo Internazionale di Musica) (2000), 2. Preis – Kammermusikwettbewerb – Caltanissetta (2000), 1. Preis – „Premio Seiler“ – Palermo (2002), 2. Preis –– „Palma d’Oro“ – Finale Ligure (2002), 1. Preis und Spezialpreis – Bialystok (Polen, 2002), 1. Preis „Klavierduo im 20.Jahrhundert“ – Premio Valentino Bucchi (2003), 2. Preis und Publikumspreis – „Dranoff Two Piano Competition“ – Miami (2003), 1. Preis und Spezialpreis – San Marino Klavierwettbewerb (2006)

Die Einspielung der Werke von Johannes Brahms, Max Reger und Sergei Rachmaninow gewann den „Web Concert Hall Competition”. Weitere Tonträger erschienen bei GENUIN – mit Musik von Johannes Brahms und die CD-Aufnahme „Masques“ mit Ersteinspielungen von Igor Strawinsky, Maurice Ravel, Abram Chasins, Franz Liszt, Sergei Rachmaninow – erhielten viel Anerkennung in der Fachpresse und beim Hör- und Fernsehfunk.

www.chipak-kushnir.de

Foyerkonzert: Adventskonzert „Romantische Weihnachten“

Am Vorabend zum 1. Adventssonntag 2023 können Sie mit uns die Adventszeit einläuten und sich gemeinsam auf Weihnachten einstimmen.

Sie sitzen dabei im stimmungsvollen und warmen Glasfoyer der Rheinfelshalle, während hinter den Musikern der Adventsmarkt auf dem Place de Châtillion-en-Bazois vor dem Rathaus der Stadt Sankt Goar die beleuchteten Buden und Lichter Lust darauf machen anschließend noch den ein oder anderen Glühwein oder Punsch zu sich zu nehmen.

Foyerkonzert: Pro Musica I – Meisterkurs-Abschlusskonzert Klavier

Auch in diesem Jahr stellen wir wieder alle Abschlusskonzerte der verschiedenen Meisterkurse mit Dozentinnen und Dozenten und jungen Künstlerinnen und Künstlern aus aller Welt unter den Titel: Pro Musica

Denn diese Aspirantinnen und Aspiranten leben und brennen für die Musik und widmen ihr sich ein paar Tage im inspirierenden Umfeld der Stadt Sankt Goar, zwischen den Burgen Katz und Maus, zu Füßen der Burg Rheinfels, unweit der Loreley, um von einem Meister oder einer Meisterin des Fachs neue Impulse vermitteln zu lassen.

© Stephan Reising

Den Anfang dieses Jahr macht wieder der Pianist und Pädagoge Hardy Rittner, seines Zeichens Professor an der Staatlichen Hochschule für Musik in Freiburg im Breisgau. Denn Herr Rittner ist ein Exeget im Feld der historischen Aufführungspraxis der Klaviermusik, die der Klassik und der Romantik entspringt.

Die besonderen Instrumente aus der Zeit des Übergangs vom 19. auf das 20. Jahrhundert, die der Internationalen Musikakademie Sankt Goar dafür zu Verfügung stehen, ermöglichen es den jungen Musikerinnen und Musikern in die pianistische Klangwelt der Romantik eintauchen zu können.

Stiftskonzert: Petite Messe solennelle (Ur-Fassung von 1863)

Die Konzerte in der evangelischen Stiftskirche St. Goar läutet die Internationale Musikakademie Sankt Goar mit der Aufführung der Petite Messe solennelle von Gioachino Rossini (1792-1868) in der Ur-Fassung von 1863 für Chor, Solisten, Klavier und Harmonium ein.

Die Petite Messe solennelle entstand im Jahr 1863, 34 Jahre nach der Komposition von Rossinis letzter Oper Guillaume Tell, in Passy, wo Rossini die letzten Jahrzehnte seines Lebens verbrachte. Es handelt sich um eine Auftragskomposition für den Comte Alexis Pillet-Will (1805–1871) und dessen Frau Louise Pillet-Will, der das Werk gewidmet ist.

Albert Lavignac leitete die Aufführung vom Harmonium aus.

Die Messe steht ihren äußeren Ausmaßen und auch dem Namen nach in der Tradition der Missa solemnis, wurde aber dennoch vom Komponisten mit dem Attribut petite („klein“) bedacht. Rossini schreibt dazu in einer ironischen Widmung: „Lieber Gott. Hier ist sie, die arme kleine Messe. Habe ich nun wirklich heilige Musik (musique sacrée) gemacht, oder doch vermaledeite Musik (sacrée musique)? Ich bin für die Opera buffa geboren. Du weißt es wohl! Ein bisschen Können, ein bisschen Herz, das ist alles. Sei also gepriesen und gewähre mir das Paradies.“

© Falko Hönisch

Die ungewöhnliche Besetzung der Messe für Singstimmen, Klavier und Harmonium steht in der neapolitanischen Cembalo-Tradition des 18. Jahrhunderts.

Rossini bevorzugte diese Version mit Klavier und Harmonium gegenüber der von ihm selber später angefertigten Fassung für Orchester und verfügte, dass die Orchesterfassung erst nach seinem Tode aufgeführt werden durfte.